Risiken, Bedrohungen und Sicherheitsherausforderungen beim Wechsel in die Cloud

Veröffentlicht: 2023-07-25

Der Wechsel in die Cloud ist für Unternehmen verschiedener Branchen zu einem allgemeinen Trend geworden – und die Vorteile von Cloud Computing sind unbestreitbar. Durch Cloud-Migrationen können Unternehmen in der Regel die Betriebskosten senken, die Skalierbarkeit verbessern und die Zugänglichkeit von Daten erhöhen.

Sicherheit ist jedoch ein wichtiger Aspekt in Cloud-Computing-Umgebungen, und Unternehmen müssen sich der Risiken, Bedrohungen und Herausforderungen bewusst sein, denen sie bei der Umstellung ausgesetzt sein können.

Cyber-Angriffe

Cyber-Angriffe gehören zu den größten Risiken beim Betrieb in der Cloud. Diese Angriffe stören die zugrunde liegende Infrastruktur eines Unternehmens und können seinen Ruf erheblich beeinträchtigen.

Cloud-Umgebungen stellen in Geschäftsumgebungen ein hohes Risiko dar, da sie über mehrere Zugangspunkte dem Internet ausgesetzt sind und dadurch anfälliger sind. Bedrohungsakteure können verschiedene Methoden zum Starten von Angriffen nutzen, beispielsweise die Ausnutzung ungepatchter Schwachstellen, Phishing-Techniken oder Brute-Force-Angriffe.

Um diese Angriffe einzudämmen, sollten Unternehmen einen Defense-in-Depth-Sicherheitsansatz (DiD) nutzen, der Firewalls, Intrusion-Detection-Systeme und sichere Passwörter umfasst.

Insiderrisiken

Insiderrisiken, die von Personen innerhalb einer Organisation ausgehen, die absichtlich oder unwissentlich Datenbanken, verbundene Systeme oder Unternehmensressourcen schädigen. Die meisten dieser Risiken entstehen durch einfache Fehlkonfigurationen oder das Akzeptieren von Standardeinstellungen, die tendenziell bedeuten, dass die Sicherheit deaktiviert ist. „Security by Design“ ist eine Sache, aber wir müssen zu „Security by Default“ übergehen. Die meisten Mitarbeiter konzentrieren sich auf die Erledigung ihrer Arbeit und gehen den einfachen Weg, der tendenziell das größte Risiko birgt.

Insider-Risiken stellen unter anderem deshalb ein so großes Risiko dar, weil sie oft privilegierten Zugriff auf sensible Daten haben. Ob aufgrund ihrer beruflichen Verantwortung oder ihrer Autorität innerhalb der Organisation: Diese Insider verfügen über einen gefährlichen Zugriff auf Unternehmensressourcen.

Die Verlagerung der Geschäftsabläufe Ihres Unternehmens in die Cloud kann die Risiken durch Insider-Bedrohungen erhöhen. Da Cloud-Anbieter häufig mehrere Kunden auf denselben Servern haben, besteht ein höheres Risiko, dass die Daten eines anderen Kunden kompromittiert werden.

Darüber hinaus haben Cloud-Anbieter oft ein höheres Vertrauen in ihre Mitarbeiter als andere Organisationen, was Insidern den Zugriff auf sensible Daten erleichtert.

Unsichere APIs

APIs (Application Programming Interfaces) sind das Rückgrat von Cloud-Computing-Ökosystemen. APIs erleichtern Unternehmen die Interaktion mit Drittanbieterlösungen und Cloud-Dienstanbietern. Doch obwohl APIs mehr Komfort bieten, stellen sie auch Sicherheitsherausforderungen dar.

Schwachstellen wie SQL-Injection, Cross-Site-Scripting (XSS) und auf Injektionen basierende Angriffe kommen in unsicheren APIs häufig vor. Unsichere APIs stellen eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen dar, da ihre Gateways als Zugangspunkte zu anderen Cloud-Ressourcen fungieren, deren Kompromittierung zu einer katastrophalen unternehmensweiten Datenpanne führen könnte.

Eine API-Fehlkonfiguration liegt dann vor, wenn ein Unverständnis über die Funktionsweise der API oder eine mangelhafte Implementierung ihrer Sicherheitsmaßnahmen vorliegt. Wenn beispielsweise die Authentifizierung nicht aktiviert ist, kein uneingeschränkter Zugriff gewährt wird oder API-Anfragen nicht verschlüsselt werden, kann dies dazu führen, dass ein Unternehmen anfällig für Angriffe ist.

Um sich vor API-Fehlkonfigurationen zu schützen, sollten Unternehmen APIs bereitstellen, die auf sicheren und vertrauenswürdigen Frameworks mit den richtigen Konfigurationseinstellungen basieren.

Kontodiebstahl

Beim Account-Hijacking verschafft sich der Angreifer unbefugten Zugriff auf ein Konto, indem er dessen Zugangsdaten stiehlt. Dies kann durch verschiedene Methoden erfolgen, darunter Phishing-Angriffe, Malware, Social Engineering, Brute-Force-Angriffe und sogar Insider-Bedrohungen.

Der Angreifer kann dann über das Konto auf vertrauliche Informationen zugreifen oder böswillige Aktivitäten wie Identitätsdiebstahl oder Betrug begehen.

Ein Grund dafür, dass Kontodiebstahl eine Sicherheitsherausforderung in der Cloud darstellt, besteht darin, dass viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter schwache Passwörter verwenden, die leicht zu umgehen sind. Dies erleichtert einem Angreifer den Zugriff auf ein Konto.

Viele Mitarbeiter verwenden außerdem dasselbe Passwort für mehrere Konten. Wenn ein Konto kompromittiert wird, kann es zu einem Dominoeffekt kommen, bei dem alle anderen Konten mit demselben Passwort zugänglich sind.

Compliance und rechtliche Risiken

Wenn Unternehmen in die Cloud migrieren, sind sie verschiedenen rechtlichen und Compliance-Risiken ausgesetzt. Dazu gehören Datenschutzgesetze, Rechte an geistigem Eigentum, Datenlokalisierungsanforderungen und branchenspezifische Vorschriften.

Da Unternehmen sensible Informationen über einen Drittanbieter speichern und übertragen, sind Datenschutzverletzungen und unbefugter Zugriff immer möglich. Da es zahlreiche Compliance-Vorschriften und Datenschutzgesetze gibt, kann es schwierig sein, sicherzustellen, dass Cloud-Dienstanbieter diese Vorschriften einhalten.

Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihr Cloud-Dienstanbieter über angemessene Sicherheitsmaßnahmen verfügt und relevante Standards wie HIPAA, DSGVO und andere Compliance-Standards einhält.

Erweiterte anhaltende Bedrohungen

Advanced Persistent Threats (APTs) kommen in der Cloud immer häufiger vor. APTs sind ausgefeilte Angriffe, die über einen langen Zeitraum hinweg auf bestimmte Organisationen oder Einzelpersonen abzielen, wobei der Angreifer oft über Monate oder sogar Jahre unentdeckt bleibt.

APTs können verwendet werden, um Daten zu stehlen, den Betrieb zu stören und Systeme zu sabotieren. Unternehmen sollten zum Schutz vor diesen Bedrohungen eine Multi-Faktor-Authentifizierung implementieren, ihre Systeme regelmäßig patchen und Aktivitäten auf verdächtiges Verhalten überwachen.

Darüber hinaus sollten Unternehmen cloudbasierte Sicherheitstools wie Privileged Access Management (PAM) und Data Loss Prevention (DLP)-Lösungen nutzen, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren.

Datenverlust und Serviceausfallzeiten

Datenverlust und Ausfallzeiten sind weitere häufige Risiken im Zusammenhang mit Cloud Computing. Datenverlust kann durch Naturkatastrophen, böswillige Angriffe oder menschliches Versagen auftreten. Ausfallzeiten treten typischerweise auf, wenn der Dienst aufgrund von Wartungsarbeiten oder einem Ausfall seitens des Cloud-Dienstanbieters unterbrochen wird.

Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Cloud-Dienstanbieter über angemessene Maßnahmen verfügen, um Datenverlust und Ausfallzeiten zu verhindern. Dazu gehören ein zuverlässiges Backup-System, geeignete Authentifizierungsprotokolle und Echtzeit-Überwachungssysteme.

Darüber hinaus sollten Unternehmen die Investition in einen externen Cloud-Dienstanbieter in Betracht ziehen, der Disaster-Recovery-Dienste anbietet, um sicherzustellen, dass die Daten auch bei einem Ausfall sicher bleiben.

Multi-Tenant-Schwachstellen

Multi-Tenant-Cloud-Computing kann Schwachstellen schaffen, die Angreifer ausnutzen können. Unter Mandantenfähigkeit versteht man die Praxis, dass mehrere Benutzer oder Organisationen eine einzelne Instanz einer Anwendung oder eines Dienstes gemeinsam nutzen, die auf derselben Hardware gehostet und vom selben Anbieter verwaltet wird.

Da sich alle Benutzer im selben Netzwerk befinden, können Sicherheitslücken in der Umgebung eines Mandanten möglicherweise von einem Angreifer ausgenutzt werden, um Zugriff auf die Daten anderer Mandanten zu erhalten.

Um sich vor diesem Risiko zu schützen, sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihr Cloud-Dienstanbieter über angemessene Sicherheitsmaßnahmen verfügt, einschließlich geschützter RDP-Verbindungen, Firewalls, Verschlüsselung sowie starker Authentifizierung und Autorisierung mithilfe von Lösungen wie Privileged Access Management.

Unternehmen sollten außerdem Intrusion-Prevention-Systeme einsetzen, um böswillige Aktivitäten in ihren Netzwerken zu erkennen und darauf zu reagieren.

Eingeschränkte Sicht und Kontrolle

Wenn Unternehmen in eine Cloud-basierte Umgebung migrieren, verlieren sie Transparenz und Kontrolle über ihre Daten und Ressourcen. Dies kann problematisch sein, da sich Unternehmen potenzieller Sicherheitsrisiken oder Vorfälle innerhalb der Cloud-Plattform möglicherweise nicht bewusst sind.

Organisationen sollten sicherstellen, dass sie über angemessene Überwachungs- und Protokollierungssysteme verfügen, um verdächtige Aktivitäten oder unbefugten Zugriff zu erkennen. Sie sollten außerdem eine klar definierte Richtlinie für die Cloud-Sicherheit festlegen und sicherstellen, dass ihre Cloud-Dienstanbieter über ordnungsgemäße Authentifizierungsprotokolle und Zugriffskontrollen verfügen.

Eine weitere Möglichkeit, die Transparenz und Kontrolle über Cloud-Ressourcen sicherzustellen, besteht darin, in einen externen Sicherheitsanbieter zu investieren, der sichere Hosting-, Überwachungs- und Berichtsdienste anbietet. Dadurch erhalten Unternehmen einen besseren Einblick in ihre Cloud-Umgebung und können potenzielle Sicherheitsprobleme erkennen, bevor sie zu erheblichen Problemen werden.

Ergreifen Sie proaktive Maßnahmen, um Sicherheitsrisiken in der Cloud zu minimieren

Die Cloud kann ein leistungsstarkes Tool für Unternehmen sein, birgt jedoch auch Risiken. Um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen, sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie die richtigen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und in cloudbasierte Sicherheitslösungen investieren.

Indem Unternehmen die notwendigen Schritte zur Sicherung ihrer Cloud-Umgebung unternehmen, können sie sicherstellen, dass ihre Daten und Ressourcen sicher bleiben und gleichzeitig die Vorteile des Cloud Computing nutzen.